Certamen Ovidianum Sulmonense 2013

Die Teilnehmer mit Prof. Brandsteidl vor dem Denkmal Ovids

Zwei Schüler aus der sechsten und achten Klasse, Lukas Felser und Marie-Christine Wurmitzer, durften sich im April dieses Jahres der Herausforderung stellen, nicht nur das Piaristengymnasium, sondern auch - als die einzigen aus Österreich stammenden Bewerber - unsere Heimat beim diesjährigen internationalen Ovid-Wettbewerb zu vertreten. Nachdem dieser im Vorjahr aus ominösen Gründen abgesagt worden war, war sowohl die Freude der Lehrer als auch die der Schüler über das Stattfinden des vierzehnten CertamenOvidianumSulmonense äußerst groß. Hochmotiviert ob der minutiösen Vorbereitung durch Frau Mag. Kreutzer im regulären Unterricht sowie durch Frau Mag. Scharer in eigens für die Kandidaten vereinbarten Übungsstunden, die in der Freizeit der Beteiligten an Samstagnachmittagen abgehalten worden waren, ging es am Freitag, dem 12. April, unter der Leitung Herrn Professor Brandsteidls ab nach Rom, wohin bekanntlich alle Wege führen. Bereits am ersten Tag begannen wir nach einer zermürbenden Reise im Nachtzug unsere Intensivbesichtigung, da wir nur ein Wochenende Zeit hatten, um die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt zu besichtigen. Dank unseres überaus kundigen Führers, der es vermochte uns mit brisanten Details immer wieder aufs Neue zu verblüffen, bekamenwir auf diese Weise einen umfassenden Einblick in das antike Rom der Kaiserzeit vermittelt. Zu Beginn der folgenden Woche brachte uns die Bahn nach Sulmona, jenes malerische Städtchen, in dem Ovid einst das Licht der Welt erblickte. Dort angekommen dauerte es nicht lange, bis wir Freundschaft mit dem einzigen Team aus Deutschland schlossen, das uns fortan auf sämtlichen Ausflügen begleiten würde, von denen es reichlich gab; denn die Veranstalter hatten sich sichtlich Mühe gegeben, den einwöchigen Aufenthalt so ansprechend wie möglich zu gestalten. So zählten zu unseren Zielen unter anderem das kleine Bergdorf Pescocostanzound das Naturschutzgebiet Gole di San Venanzio mit seinen überwältigenden Wasserfällen. Einzig die teils gar philosophischen Vorträge italienischer Professoren, deren Präsentationen leider nicht in die englische Sprache übersetzt wurden, entbehrten einer gewissen Sinnhaftigkeit. Allerdings konnte uns auch das nicht entmutigen – ganz im Gegenteil: Auf eigene Faust machten wir stattdessen mit unseren deutschen Mitwettbewerbern einen unterhaltsamen Ganztagsausflug nach Chieti und Pescara. Am Freitag war es schließlich so weit: Innerhalb von fünf Stunden sollten wir eine uns unbekannte Passage, die sich als den Metamorphosen zugehörig erwies, aus einem beliebigen Werk Ovids übersetzen und interpretieren. Allein die Wörterbücher anderer Kandidaten, die oft mehr als doppelt so dick waren wie unser altbewährter Stowasser, ließen keinen Zweifel daran, dass wir alles geben müssen würden, um einen der begehrten ersten sechs Plätze zu erringen. Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer eindrucksvollen Zeremonie, im Zuge derer wendige Akrobaten spektakuläre Kunststücke mit Fahnen vollführten, wurde flugs die Reihung bekannt gegeben. Als die Anwärter auf den kollektiven siebten Platz genannt worden waren, gab es keinen Zweifel mehr – einer von uns würde eine persönliche Ehrung erhalten. Tatsächlich haben wir mit der phänomenalen Belegung des fünften Platzes das BG8 erfolgreich repräsentiert und freuen uns, den für uns glücklichen Ausgang der Prüfung verkünden zu dürfen. Noch am selben Tag nahmen wir abermals den Nachtzug nach Wien, wo wir glücklich wie auch zufrieden und um einige Eindrücke reicher am Montagmorgen ankamen. An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Frau Mag. Scharer und Herrn Professor Brandsteidl bedanken, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden und meinen Horizont unglaublich erweitert haben. Ohne ihr Zutun wäre ich jetzt um einige Erfahrungen ärmer, die ich nicht missen möchte, da ich während des Aufenthalts in Sulmona sowohl mein Allgemeinwissen erweitern als auch Bekanntschaft mit Schülern meines Alters mit einer ähnlichen Begeisterung für Latein machen konnte. Darüber hinaus gebührt mein Dank auch dem Elternverein, der sich freundlicherweise bereit erklärt hat, einen Zuschuss für die Reisekosten beizusteuern. Ich hoffe sehr, dass dieses wertvolle Angebot auch in Zukunft Interessierten und Begabten offenstehen wird. Marie-Christine Wurmitzer 8a

Schüler im Klassenzimmer beim Übersetzen
unsere tolle Preiträgerin mit Urkunde