4c bei Ärzte ohne Grenzen

Wie kann man ein unterernährtes Kleinkind vor dem Verhungern retten? Wie wird in einem Flüchtlingslager Trinkwasser hergestellt und wie sieht das ‚Örtchen‘ für Tausende von Flüchtlingen aus? Wie kann man nach einem Erdbeben möglichst schnell die medizinische Versorgung aufbauen, wenn alle Gebäude zerstört sind?
Diese und viele andere Fragen beantworteten Anfang Oktober Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sehr anschaulich in ihrer Ausstellung auf dem Karlsplatz und zeigten dabei, wie sie seit Jahren Menschen in Not helfen.
Nachdem wir auf 2 Kleingruppen aufgeteilt worden waren, führten uns eine Anästhesistin und eine Krankenschwester, die beide bereits in Krisenregionen gearbeitet haben, durch die verschiedenen Stationen der Ausstellung, beantworteten geduldig unsere Fragen und ließen uns auch viele Dinge „be-greifen“.
Viele Informationen waren für uns überraschend, wie etwa, dass mangelernährte Kleinkinder mit Erdnusspaste, die nur 75 Cent pro Tag kostet, vor dem Tod gerettet werden können, oder dass es „aufblasbare“ Operationssäle gibt, die in Krisensituationen schnell aufgebaut werden können für die Versorgung von Wunden oder um Mutter und Kind bei Geburtskomplikationen zu retten. Besonders betroffen machten viele von uns auch die ausgestellten Kinderzeichnungen, die uns sehr einfach aber mit erschütternden Details zeigten, was viele kleine Patienten bereits durchgemacht haben.
Vieles war für uns vorher schwer vorstellbar und hat uns in seiner Einfachheit und Zweckmäßigkeit überrascht, wie etwa die Gestaltung der Latrinen, die den Ausbruch von Seuchen wie Cholera verhindern sollen.
Es war eine Erlebnis, das viele Fragen beantwortete aber viele von uns auch noch lange nachher beschäftigte. Einen großen Dank an Ärzte ohne Grenzen, die uns diesen Einblick als kostenloses Vermittlungsprogramm gewährt haben.
Renate Brownlow, Marina Goldmann und die 4c